Pflanzenqualität

Bäume sind etwas Lebendiges, denn noch gibt es auch für sie Qualitätskriterien, weshalb es auch nicht immer ratsam ist, das Schnäppchen im Werbeprospekt des Supermarkts zu kaufen. Auch wenn der Baum dort augenscheinlich gut aussieht, für Laien ist es schwer zu beurteilen, ob der ausgesuchte Baum sich in der Zukunft gut entwickeln kann.
Der Baum sollte seinem Alter entsprechend hinsichtlich Triebzahl u. Verzweigung, Aufbau der Krone, dem Stamm–Krone Verhältnis entwickelt sein. Seine Bewurzelung sollte der Art/Sorte, Alter, Größe und Triebzahl entsprechend einen genügenden Anteil an Feinwurzeln haben, bzw. einen fest durchwurzelten Wurzelballen besitzen oder sich in einem Container (Topf) mit einer Größe befinden, welcher im Verhältnis zur Pflanzengröße steht. Nachfolgend einige Dinge, die bei der Pflanzung eines Baumes berücksichtigt werden sollte.

Transport

Während des Transports muss ein Austrocknen der nackten Wurzeln oder des Wurzelballens verhindert werden. Auch der Stamm sollte ohne Verletzungen der Borke am neuen Standort ankommen. Besonders wichtig wird dies, wenn sich die Bäume bereits im Austrieb befinden. Gegen Ende des Winters kommen die Saftströme wieder in Gang, die Kambiumschicht unter der Borke wird wieder aktiver, wodurch sich die Rinde schneller lösen kann. Wie lange ein Baum in der Winterruhe bleibt, bevor die Saftströme wieder in Gange kommen, ist von der Baumart abhängig.

Pflanzschnitt

Durch das Ausgraben der Bäume in der Baumschule wird über 2/3 der Wurzelmasse reduziert. Dafür muss in der Baumkrone ein Ausgleich geschaffen werden. Die Kronen von wurzelnackten Gehölzen werden dazu stärker eingekürzt als Bäume mit Wurzelballen. Auch werden bei ballenlosen Bäumen die Wurzeln dann so eingekürzt, dass der Baum gut anwachsen kann. Bei Bäumen mit Wurzelballen genügt es 1/4 der Krone einzukürzen.
Hierbei werden Konkurrenztriebe und Zwiesel zurückgeschnitten. Eigenarten der Baumarten werden berücksichtigt, bei Baumarten, wie z.B. Eschen und Ahorn, entfernt man die nach innen wachsenden Knospen, um eine Zwieselbildung zu verhindern. Bei Arten kann ein intensiver Kronenschnitt die Entwicklung fördern. Der Leittrieb ist, falls erforderlich, zu stäben.

Verankerung

Nach dem Pflanzen des Baumes sorgt eine Verankerung dafür, dass der Baum nicht schief wächst oder kippt. Neue Wurzeltriebe sollen nicht durch zu viel Bewegung des Baums beschädigt werden. Die Gurte und Pfähle müssen mindestens einmal pro Jahr geprüft werden. Nach 3-5 Jahren wird die Verankerung entfernt. Es gibt zwei Arten des Verankerns:

  1. Oberirdische Verankerung durch Baumpfähle.
  2. Unterirdische Verankerung durch Gurte oder Wurzelballenverankerung

Bewässern

Nach dem Pflanzen muss ein Baum durchdringend angewässert werden und danach regelmäßig Wasser erhalten, vor allem in Trockenperioden. Dadurch soll der Kontakt zwischen Ballen oder Wurzel und dem Boden hergestellt werden. Ein Gießrand rund um den Wurzelballen erleichtert das wässern. In den ersten drei Jahren benötigt der Baum in Trockenperioden zusätzliches Wasser, dann hat er ein Wurzelwerk entwickelt, durch das sich der Baum selber mit Wasser versorgen kann.

Schutzmaßnahmen

An sehr kalten Tagen mit viel Sonnenschein können junge Bäume mit glatter Rinde Spannungsrisse am Stamm bekommen. Ein weißer Anstrich hilft, solche Schäden bei Frost zu vermeiden. Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und verhindert die Erwärmung des Stammes. So werden Extremtemperaturen und Temperaturunterschiede im Rindengewebe abgemildert und es kommt nicht zu Hitzeschäden oder Spannungsrissen.

Ist der Baum stabil ins Pflanzloch gesetzt und gegossen, ist die Pflanzung abgeschlossen. Nun kann das Wachstum des Baumes in die professionelle Jungbaumpflege übergehen.