Bäume mit Habitat typischen und vitalen Kronen sind ein schöner Anblick, tragen nachweislich zu unserem Wohlbefinden bei und sind eine Wertsteigerung der Grundstücke auf denen sie stehen – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Allerdings steht unseren Bäumen heutzutage oft nur ein begrenzter Raum für eine ordentliche Wurzel- & Kronenentwicklung zur Verfügung.
Besonders bedeutsam ist dies für unsere Stadtbäume, die erheblich mehr aushalten müssen, damit sie sich zu großen und gesunden Bäumen entwickeln können, die uns durch ihre Ästhetik eine beruhigende Umgebung zum Entspannen sowie klimarelevante Vorteile geben.
Wir als professionelle Baumfachleute verfügen über das Wissen, welche Schnittmaßnahmen für den entsprechenden Baum zielführend und geeignet sind oder aufgrund der zu erwartenden Folgeschäden und deren Kosten nicht durch geführt werden sollten.
Baumpflegearbeiten an Großbäumen sind im Frühling und Sommer übrigens baumschonender als im Herbst oder Winter.

Jungbaumpflege

Wie sich ein junger Baum entwickelt, hängt von seinem Standort und seiner Umgebung ab. Im Wald wird sein Wachstum durch benachbarte Bäume begrenzt, er wird zumeist schmal und hoch wachsen. Frei stehende Bäume haben ein langsameres Höhenwachstum bei einer stärker verzweigten und breiten Entwicklung ihrer Krone. Dementsprechend ist es oft notwendig, Bäume im urbanen Raum, gemäß dem ihm zur Verfügung stehendem Raum von Anfang an zu pflegen.

Bäume, die in ihrer Jugendphase durch gezielte Schnitte gepflegt werden, benötigen im Laufe ihrer Reife weniger korrigierende Maßnahmen. Die Jungbaumpflege korrigiert Fehlentwicklungen frühzeitig und die künftige Form des Baumes kann gestaltet werden. An Verkehrswegen wird zur Herstellung eines Lichtraumprofils ein weiteres Augenmerk auf den Ansatz der Krone gelegt, welches dort mitbestimmend für die Verkehrssicherheit ist.
Die Jungbaumpflege wird daher mit voraus schauendem Blick auf die Zukunft durchgeführt. Hohe Kosten durch schwerwiegende Verletzungen und nötige kostenintensivere Maßnahmen in späteren Reifephasen des Baumes werden durch sie weitestgehend vermieden.

Kronenpflege

Allgemein beinhaltet die Kronenpflege das Entfernen von Totholz, kranken und ungünstig gewachsenen Ästen und seltener das Einkürzen überlanger, statisch bedenklicher Äste. Unerwünschte Entwicklungen in der Krone, wie Zwieselbildungen oder reibende Äste, können durch frühzeitig beginnende Schnittmaßnahmen im jungen Baumalter schonend korrigiert werden. Der Baum kann so eine stabile und gesunde Krone entwickeln.
Weiterhin wird durch die Kronenpflege Schäden durch „windanfällige“ bruchgefährdete Äste und Kronenteile vorgebeugt.
Auch Äste, die Dachrinnen, Leitungen, Dächer, Fassaden und andere Bauten nicht überwachsen sollen, können frühzeitig eingekürzt und in ihrer Wuchsrichtung korrigiert werden. Gartenbäume werden so behutsam Ihren Vorstellungen entsprechend gestaltet, wobei der Habitus des Baumes nicht verändert wird.
Straßenbäume und Bäume an Verkehrsflächen werden dabei auf Einhaltung des lichten Raumes bzw. auf sonstige Auswirkungen und Erfordernisse des Baumumfeldes überprüft und gegebenenfalls entsprechend geschnitten.
Regelmäßige, im jungen Baumalter begonnene Kronenpflege verhindert spätere aufwändigere Maßnahmen.

Formschnitte

Beim Formschnitt werden Bäume ungeachtet ihrer natürlichen Wuchsform von ihrer Jugend an mit formenden Schnitten in die gewünschte Form erzogen. Geschichtlich bekommen Formschnitte in der Zeit von Renaissance und Barrock Bedeutung, in der man den Bäumen „ihre ideale Erscheinung“ geben will. Dabei leitet und zieht man, unter Zuhilfenahme von Bändern, Bambusstäben oder Draht, die gewünschten Äste in die gewünschte Richtung. Die Pflege ist relativ aufwändig und muss regelmäßig, je nach Art 1-2 mal pro Jahr durchgeführt werden. Wenn sich die Äste bei versäumtem Schnitt erst einmal beim spätsommerlichen Dickenwachstum versteifen, lassen sie sich schlecht oder gar nicht mehr formen, und können oft nur noch entfernt werden. Es entstehen unschöne blattlose Löcher und sichtbare dicke Aststummel, die Eintrittspforten für Schaderreger sind. Dann muss man neue Triebe heranziehen, was dauern kann.

Lichtraumprofil

Der Lichtraum bezeichnet den Verkehrsraum über Straßen, Geh- und Radwegen. Aber auch in Parks ist der lichte Raum von Bedeutung, z.B. für Rettungsfahrzeuge. Über Fahrbahnen sind 4,50 Meter lichter Raum, über Radwegen und Fußwegen 2,50 Meter frei zuhalten. Verkehrszeichen und Leitungstrassen sind in diese Regelung einbezogen.
Um das Lichtraumprofil und somit die Verkehrssicherheit sicherzustellen, ist es verpflichtend, Bäume an Verkehrswegen regelmäßig beschneiden zu lassen.
Das Lichtraumprofil kann genehmigungsfrei das gesamte Jahr geschnitten werden.

Die beste Jahreszeit für die Baumpflege:
Schnitte ins lebende Holz werden in der Vegetationsperiode, also in der belaubten Zeit, vom Baum besser vertragen.
Aus Baum biologischer Sicht kann der Baum jetzt am besten damit umgehen, da er unverzüglich mit der Wundheilung beginnen kann. Er schützt sich durch Abschottung gegen eintretende Krankheitserreger wie Bakterien und Holz zersetzende Pilze und hat mehr Zeit, damit zu beginnen, die Wunde zu schließen, bis er in die nächste Vegetationsruhe geht.
Ob der Prozess des Wundverschlusses erfolgreich verläuft, hängt von der Größe der Wunde, der Baumart und der Vitalität des Baumes ab.